Mission weltweit
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Ab 2 Jahre
Im Gedenken an
Marcos Habtetsion
„Wenn die Nacht am dunkelsten ist, ist Gott am nächsten. Wir dürfen ihm begegnen."
– Marcos Habtetsion
„Mit 80 Gefangenen waren wir in einem Raum eingepfercht. Dort veränderte Gott meine Ziele. Sein Ruf war so klar, ich musste ihm einfach folgen: Aus Gebetstreffen entstand eine Gefängnisgemeinde. Bald kamen drei ältere Gläubige auf mich zu und baten mich, die Leitung für die Jugendversammlungen zu übernehmen und so leitete ich die Jugendlichen an bis 1978. Es war nicht immer leicht für mich, Gott zu verstehen. Ich musste mit der Möglichkeit rechnen, lebenslänglich hinter Gittern zu bleiben oder gar getötet zu werden. Besonders schlimm war es, von Zufan getrennt zu sein. „Wenn ich dir nur helfen könnte!" sagte sie mir damals – „Du kannst mir helfen“, ermutigte ich sie. „Bete für mich.“ – „Ich bete Tag und Nacht für dich. Bei Gott ist nichts unmöglich. Er kann uns wieder zusammenführen.“ Gott erhörte ihre Gebete! Wenige Monate später wurde ich entlassen. Dieses neu geschenkte Leben wollte ich meinem Herrn ganz zur Verfügung stellen.
In jenen dunklen Tagen der Gefangenschaft in Addis Abeba rief Gott mich in seinen Dienst.“ 1981 konnten Marcos und Zufan als Flüchtlinge nach Deutschland ausreisen. Sie wurden von der Gemeinde Stadtmission Darmstadt aufgenommen und kamen so mit der DMG in Kontakt. 1985 kehrten sie als DMG-Missionare nach Afrika zurück. Seither lebten und arbeiteten sie in Nairobi. Als MAF Missionspilot transportierte Marcos Hilfsgüter, Kranke und Missionare durch ganz Ostafrika. Bis heute waren Marcos und seine Zufan mit ihren Kindern in der Gemeinde- und Jugendarbeit einer Gemeinde in Nairobi tätig. Seit vielen Jahren haben sie sich intensiv um Flüchtlinge aus Äthiopien und Eritrea gekümmert und sie in ihrem Haus aufgenommen. (Der Grenzkonflikt zwischen diesen Ländern, die Armut und die Christenverfolgung zwingen viele Menschen zur Flucht; viele gehen nach Kenia.) In einem Interview von 2017 berichteten die beiden, warum diese Arbeit für sie so wichtig war:
Marcos und Zufan Habtetsion
Marcos und Zufan Habtetsion mit ihrem Sohn Yonathan (2012)
„Wir waren ja selbst einmal Flüchtlinge. Gott schenkte uns so viele Freunde, die ihre Herzen und Häuser öffneten. Bei der Geburt unserer ersten Tochter unterstützte man uns von allen Seiten. Auch als Marcos zu einer Weiterbildung in die USA musste. Wir haben so viel Liebe erfahren, deshalb geben auch wir gerne und großzügig Gottes Liebe an viele Flüchtlinge weiter. Sie können jederzeit kommen. Wir helfen in ihren Problemen, bei Behördengängen oder Erkrankungen. Es ist hart, wenn man als Flüchtling in ein fremdes Land wie Kenia kommt, wo es kaum staatliche Hilfe gibt. Wir Christen müssen den Menschen einfach Gottes Liebe weitergeben."
Andrew Howes (stellvertretender Missionsleiter) erinnert sich: „Allem voran zeichnete Marcos seine Demut aus - ob es bei der Garten- und Hilfsarbeit auf dem Buchenauerhof war, oder im Zwischenmenschlichen." Wir sind in unseren Gebeten bei Zufan und ihren drei Kindern und von Herzen dankbar für diesen mutigen Mann Gottes und seinen Dienst im Zeichen der Liebe Jesu.