Mission weltweit
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Ab 2 Jahre
Im Gedenken an
Leonide Graumann
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!
– Jesaja 43,1
Am 9. Februar 1935 wurde Leonide in Seimeny (Bessarabien, Rumänien) geboren. Mit nur fünf Jahren wurden sie und ihre Familie von den Nationalsozialisten nach Polen deportiert. 1945 flohen sie nach Magdeburg, um schon acht Jahre später (Aufgrund des Aufstands in Ostdeutschland) wieder zu fliehen – nach Westdeutschland (Hessen). Mit 15 Jahren nahm Leonide Jesus in ihrem Leben auf. Sie schrieb:
„Als ich 15 Jahre alt war, nahm der Vers in Jesaja einen großen Einfluss auf mein Leben. Denn dort stand: ‚Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat:
‚Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!‘ Durch Gottes Gnade konnte ich das annehmen. Zwei Jahre später sprach der Herr zu mir durch Jesaja 6,8: ‚Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein?‘ Ich wusste, der Herr wollte mich in seinem Dienst und doch war ich nicht bereit dazu ... Ich lernte auf die harte Weise, dass der Herr nur gewillte und gehorsame Kinder will. Einige Jahre später fand ich meinen Weg zurück zu Gott. Und nachdem ich mein Leben ganz ihm übergeben hatte, sprach er mich noch einmal mit denselben Worten an: ‚Wen soll ich senden?‘ Dieses Mal war ich bereit, das zu tun, was der Herr sagte.“
Leonides Zeugnis
Einsatz auf den Salomon-Inseln
Es folgte die Bibelschule in Beatenberg (Schweiz), wo Leonide eine theologische Ausbildung absolvierte. In London ließ sie sich zur Krankenpflegerin und Hebamme ausbilden. Im April 1968 kam sie als Kandidatin zur DMG und reiste im Oktober aus. Als Leonide 2000 in den Ruhestand ging, reflektierte sie über diese Zeit:
„Ich reiste mit einem italienischen Dampfer nach Sydney. Nach sechs Wochen bei der Partnermission ging es per Flugzeug zu den Salomon-Inseln, wo ich 14 Jahre arbeitete. Es war paradiesisch schön.
Die Erweckung, die im zweiten Jahr begann, brachte Leben in die Gemeinden. Auch bei mir veränderte sich manches. Nach dem ersten Einsatz habe ich die Verantwortung für das Krankenhaus und die Ausbildung der Hilfskrankenschwestern abgeben. Ich wurde als Bezirks-Missionarin auf der Insel Guadalcanal, später auf Makira eingesetzt. Als Missionarin muss man immer wieder neue Wege gehen. Dabei habe ich erlebt, dass Gott zu den Aufgaben auch die passenden Gaben schenkt! Nach drei Einsätzen war die Arbeit auf den Salomon Inseln beendet...
... 1983 ging es nach Papua-Neuguinea. Hier baute ich eine Arbeit mit Dorfgesundheitshelfern auf. Viele von ihnen tun heute neben geistlichen Aufgaben treu ihren Dienst an kranken Menschen. Ein großer Teil ist im Rahmen der einheimischen Kirche tätig. Zu unserem letzten Treffen, an dem ich verabschiedet wurde, kamen 110 von etwas mehr als 200 Gesundheitshelfern, die inzwischen ausgebildet sind. Diese Woche war der krönende Abschluss meines Dienstes, einer sprach für alle: ‚Du kannst ruhig gehen, Leonide, wir können uns nun selber helfen.‘“
Nach ihrem Ruhestand zog Leonide 2000 nach Lenzen (Brandenburg) in das Haus Lenzen, einer christlichen Begegnungs- und Bildungsstätte. Ab 2007 lebte sie zusammen mit lieben Missionarskollegen in den DMG-Seniorenwohnungen. Die letzten Monate waren durch die Gebrechen des Alters gekennzeichnet.
Am 24. September ist Leonide zu ihrem himmlischen Vater heimgegangen. Wir sind von Herzen dankbar für diese starke Frau und ihren Dienst.
Leonide Graumann (links) in Papua-Neuguinea