Mission weltweit
Projekte aller Art
Ab 2 Jahre
Im Gedenken an
Christel Voll
„Ich wusste immer ganz sicher, dass Gott mich zu den Somali gerufen hat."
– Christel Voll
Christel Voll wurde am 07. August 1933 in Schlawe/Pommern geboren. Leider hat der Krieg auch in ihrer Familie viel Leid mit sich gebracht. Sie mussten über viele Umwege nach Berlin fliehen. Dort konnte Christel aber zur Handelsschule gehen und tatkräftig im Jugendbund mitwirken. Nach zwei Jahren in der Buchhaltung einer Marmeladenfabrik fingen ihre Wanderjahre an: Sie belegte einen Kurs in Labortechnik und Tropenmedizin, brachte sich bei der Flüchtlingsarbeit, im Mädchenheim und Janz-Team ein. Die Bibelschulen Seeheim und Kalkar am Niederrhein (heute Bibelschule Brake) folgten.“
1961 reiste Christel nach Somalia aus, wo sie Kurse in Englisch, Stricken und Nähen gab. Nach 13 Jahren musste sie Somalia wegen der Unruhen verlassen und zog weiter nach Äthiopien, wo sie in der mobilen Apotheke und im mobilen Krankenhaus arbeitete, in Krankenhäusern predigte, sich in Bibelkursen und Frauentreffen engagierte. 1977 musste sie auch Äthiopien wegen der politischen Lage verlassen. Christel reiste nach Kenia aus, wo sie ebenfalls unter Somali arbeiten konnte. Ein Jahr später kam sie nach Deutschland zurück um sich um ihre erkrankte Mutter zu kümmern.
Christel Voll mit Frauen am Brunnen in Wajir, Kenia
Im Auto in unterwegs in Kenia
Ab 1981 übernahm sie bei der DMG die Personalbuchhaltung, während sie sich liebevoll um ihren Vater kümmerte. Ihre Familie war Christel immer sehr wichtig. Beim Bau der Seniorenwohnungen in Eichtersheim war sie mit viel Umsicht engagiert. 2003 durfte sie dort ihre kleine gemütliche Wohnung beziehen und wurde vielen zum Segen durch ihr liebevolles und hilfsbereites Wesen. Gerne brachte sie sich auch in der FeG Hoffenheim in der Seniorenarbeit ein und war froh, vor Ort eine Gemeinde gefunden zu haben, in der sie weiter dienen konnte.
In den vielen Stationen ihres Lebens sie hat sie stets ihr Herz für die Somali behalten und sich für die Somali-Radioarbeit und Bibelkorrespondenzkurse engagiert. In einem Brief vom April 1983 schrieb sie: „Ich war dem Herrn immer dankbar, dass er mir erlaubt hat, Teil der SIM-Familie zu sein: Ich war mir immer sicher, dass ER mich zu den Somali gerufen hat. Ob und wann er mir erlaubt, ihm wieder ... unter den Somali zu dienen, weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht.“ Gott erlaubte es: Mit 66 Jahren reiste Christel – schon im Ruhestand – nach Toronto, Kanada, um dort ein Jahr unter Somali zu arbeiten.
„Sie wirkte immer sehr gelassen, man hatte den Eindruck: Christel kann nichts aus der Ruhe bringen“, erzählen ihre DMG-Kollegen. „Nie hat sie geklagt. Alles, was sie tat, hat ihr Herz für Jesus und seine Mission widergespiegelt.“
Unser ehemaliger Missionsleiter Detlef Blöcher erinnert sich: „Christel hatte mit ihrer ruhigen Art die Gabe, Menschen in schwierigen Situationen zu tragen. Als sie selbst durch eine schwere Krankheitsphase ging und bereits im Sterben lag, beteten wir in der Gebetsnacht der DMG um Gottes Eingreifen. Und er hat geholfen!“
Gott hat Christel viele weitere Jahre geschenkt – am 03.12. hat er sie nun nach Hause gerufen. Wir sind so dankbar für ihren Dienst und mit unseren Gebeten bei ihren Angehörigen.
DMG-Missionarin Christel Voll (links)